KEGELN – Damals und Heute
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Das Kegeln ist ein jahrtausendealter Spaß. Zwischenzeitlich von Kirche und Staat verboten, entwickelte sich das Kegelschieben im 18. Jahrhundert zum Massenereignis und ist bis heute eines der beliebtesten Hobbys.
Das Kegeln hat eine jahrtausendealte Tradition. Der älteste Beleg dafür stammt aus einem Grab im ägyptischen Luxor, das etwa 3500 vor Christus entstand. Dort fand man als Beigabe eine Kugel mit mehreren Kegeln. Auch im antiken Rom und in Griechenland waren Ziel- und Wurfspiele mit Bällen vor allem bei Kindern sehr beliebt.
Die erste bekannte schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1157. In der „Rothenburger Chronik“ verspricht ein Mann seinem Onkel, zehn Jahre lang seiner Spielleidenschaft zu entsagen und nennt dabei unter anderem auch das „Bossen“, das mittelalterliche Wort für Kegeln.
Im Mittelalter war Kegeln oft mit Wetten, Schlägereien und Alkoholexzessen verbunden, sodass die Herrscher in vielen Ländern Europas das Spiel verboten.
Ab Ende des 16. Jahrhunderts verbesserte sich nach und nach das Image des Kegelns, es wurde zu einem Spaß für alle Bevölkerungsschichten. Nicht nur Handwerker und Bauern, auch Geistliche und Adelige frönten dem Kegeln. Kegeln gehörte zum festen Bestandteil von Volksfesten und Kirchweihen, der Kegelplatz war neben der Tanzlaube einer der wichtigsten Treffpunkte der Dorfgemeinschaft.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Kegeln zunehmend organisierter und nahm vermehrt sportlichen Charakter an. Die ersten Kegelvereine wurden gegründet.
Regeln und Spielarten, die sich bislang regional und sogar innerhalb eines Ortes stark unterscheiden konnten, wurden festgelegt und auch die Kegelbahnen wurden genormt.
Es etablierte sich das Kegeln auf neun Kegel, die in Form eines auf der Spitze stehenden Quadrats angeordnet werden. Kegeljungen waren zunächst dafür zuständig, die Kegel aufzustellen. Erst in den 1950er Jahren wurden die ersten automatischen Bahnen gebaut, bei denen die Kegel an Schnüren hängen.
Die Kugeln haben in der Regel keine Löcher, einen Durchmesser von etwa 16 Zentimetern und sollen laut Norm zwischen 2800 und 3150 Gramm wiegen.